DOC (Denominazione di Origine Controllata)
DOC steht für Denominazione di Origine Controllata - Italiens geschützte Herkunftsbezeichnung für Qualitätsweine. Erfahre alles über Standards & Anforderungen.
Was ist DOC?
DOC steht für Denominazione di Origine Controllata (kontrollierte Ursprungsbezeichnung) und ist eine geschützte Herkunftsbezeichnung für italienische Weine. Sie stellt die zweithöchste Qualitätsstufe im italienischen Weinsystem dar und garantiert, dass ein Wein aus einem bestimmten geografischen Gebiet stammt und nach festgelegten Produktionsstandards hergestellt wurde.
Die DOC-Bezeichnung wurde 1963 eingeführt, um die Qualität italienischer Weine zu standardisieren und zu schützen. Sie ist vergleichbar mit der französischen AOC (Appellation d'Origine Contrôlée) oder der deutschen Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete.
Anforderungen für DOC-Weine
Um die DOC-Bezeichnung tragen zu dürfen, muss ein Wein strenge Kriterien erfüllen:
Geografische Herkunft
Die Trauben müssen aus einem genau definierten Anbaugebiet stammen. Italien hat über 330 DOC-Gebiete, die jeweils eigene Grenzen und Regeln haben.
Rebsorten
Für jede DOC ist festgelegt, welche Rebsorten verwendet werden dürfen und in welchem Mengenverhältnis. Viele DOCs erlauben nur autochthone (einheimische) Rebsorten.
Ertragsbegrenzung
Die maximale Erntemenge pro Hektar ist begrenzt, um höhere Qualität zu gewährleisten. Niedrigere Erträge führen zu konzentrierteren Trauben.
Weinbereitung
Produktionsmethoden, Mindestalkoholgehalt, Reifedauer und teilweise auch Ausbauart (z.B. Holzfass-Pflicht) sind vorgeschrieben.
Verkostung & Analyse
Jeder DOC-Wein muss chemisch analysiert und sensorisch geprüft werden, bevor er auf den Markt kommt.
DOC vs. DOCG
Die DOCG (Denominazione di Origine Controllata e Garantita) ist die höchste italienische Qualitätsstufe und stellt zusätzliche, strengere Anforderungen:
- Strengere Kontrollen: DOCG-Weine werden zweimal geprüft (vor und nach der Abfüllung)
- Niedrigere Erträge: DOCG erlaubt meist noch geringere Ernten pro Hektar
- Längere Reifezeit: Viele DOCG-Weine müssen länger reifen
- Höherer Preis: DOCG-Weine sind in der Regel teurer und prestigeträchtiger
Ein DOC-Gebiet kann nach mehrjähriger Bewährung zur DOCG aufgewertet werden, wie z.B. Verdicchio di Matelica, das 2009 von DOC zu DOCG aufstieg.
Bekannte DOC-Gebiete
Einige der bekanntesten italienischen Weine tragen die DOC-Bezeichnung:
- Verdicchio dei Castelli di Jesi DOC (Marken) - frische Weißweine mit Mandelnote
- Valpolicella DOC (Venetien) - elegante Rotweine aus Corvina
- Soave DOC (Venetien) - mineralische Weißweine aus Garganega
- Barbera d'Alba DOC (Piemont) - fruchtige Rotweine mit lebendiger Säure
- Frascati DOC (Latium) - leichte Weißweine bei Rom
Bedeutung auf dem Etikett
Wenn auf einem Etikett DOC steht, kannst du davon ausgehen, dass:
- Der Wein aus einem kontrollierten Herkunftsgebiet stammt
- Bestimmte Qualitätsstandards eingehalten wurden
- Die Produktionsmenge begrenzt war
- Der Wein amtlich geprüft wurde
Die DOC-Bezeichnung ist eine verlässliche Orientierung für Weinliebhaber und garantiert ein gewisses Qualitätsniveau, auch wenn sie keine Aussage über den individuellen Geschmack oder das Preis-Leistungs-Verhältnis trifft.
Praxistipp
DOC-Weine bieten oft ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis. Sie stammen aus etablierten Weingebieten mit langer Tradition, sind aber meist günstiger als DOCG-Weine. Für den Alltag sind DOC-Weine eine hervorragende Wahl, die Qualität und Authentizität garantieren, ohne das Budget zu sprengen.
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