Weinregionen

Mosel - Deutschlands älteste Weinregion und Heimat weltberühmter Rieslinge

4. Dezember 2025
moseldeutschlandriesling

Entdecke die Mosel: Steilste Weinberge Europas, weltberühmte Rieslinge von VDP-Weingütern wie Egon Müller, Dr. Loosen und Prüm. Infos zu Lagen, Weinstilen & Besuchstipps.

Zusammenfassung

Die Mosel ist Deutschlands älteste und eine der renommiertesten Weinregionen der Welt. Seit über 2000 Jahren werden hier an den dramatischen Steilhängen entlang der Mosel, Saar und Ruwer außergewöhnliche Weine kultiviert. Die Region ist weltberühmt für ihre mineralisch-eleganten Riesling-Weine, die durch das kühle Klima, die Schieferböden und die extreme Steillagenbewirtschaftung eine einzigartige Finesse entwickeln. Mit über 60% Riesling-Anteil und legendären Lagen wie dem Scharzhofberg, der Wehlener Sonnenuhr oder dem Ürziger Würzgarten setzt die Mosel globale Qualitätsmaßstäbe.

Auf einen Blick:

  • Lage: Westdeutschland, entlang der Mosel von Trier bis Koblenz sowie an den Nebenflüssen Saar und Ruwer
  • Größe: Etwa 8.800 Hektar Rebfläche, davon über 5.300 ha Riesling
  • Klima: Cool Climate mit langen Reifezeiten (bis 160 Tage), moderaten Temperaturen, ausreichend Niederschlag
  • Hauptrebsorten: Riesling (60%+), Müller-Thurgau, Elbling, Pinot Noir (Spätburgunder)
  • Weinstile: Filigraner, mineralischer Riesling von trocken bis edelsüß, klassische Prädikats weine, Sekt b.A.
  • Besonderheit: Steilste Weinberge Europas mit bis zu 70% Steigung, devonische Schieferböden, 2000 Jahre Weinbautradition

Geographie und Klima

Die Moselregion erstreckt sich über etwa 240 Flusskilometer von der deutsch-luxemburgischen Grenze bei Perl bis zur Mündung in den Rhein bei Koblenz. Das Weinbaugebiet umfasst nicht nur die Mosel selbst, sondern auch ihre beiden bedeutenden Nebenflüsse Saar und Ruwer, die jeweils eigene Terroir-Charakteristiken aufweisen.

Topografie: Die Mosel schlängelt sich in spektakulären Windungen durch das Rheinische Schiefergebirge und hat dabei über Jahrmillionen tiefe Täler gegraben. An den Prallhängen dieser Moselschleifen entstanden extrem steile Weinberge mit Neigungen von 30 bis über 70 Grad – einige der steilsten Weinlagen weltweit. Die nach Süden ausgerichteten Hänge maximieren die Sonneneinstrahlung, während der Fluss als Wärmespeicher und Lichtreflektor fungiert.

Klimatische Bedingungen: Die Mosel liegt etwa am 50. Breitengrad und verkörpert ideales Cool Climate. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt etwa 9-10°C, mit milden Wintern und nie zu heißen Sommern. Der Fluss wirkt als thermaler Puffer: Er speichert tagsüber Wärme und gibt sie nachts langsam ab, während gleichzeitig kühlere Luftströmungen von den Eifel-Höhen für nächtliche Abkühlung sorgen. Diese Temperaturschwankungen fördern die Aromaentwicklung und Säurestruktur.

Die Vegetationsperiode ist mit 140-160 Tagen deutlich länger als in südlicheren Regionen (100 Tage Durchschnitt). Diese verlängerte Reifephase ermöglicht es den Trauben, komplexe Aromaspektren zu entwickeln, während die Säure knackig bleibt.

Bodentypen: Charakteristisch sind die devonischen Schieferböden, die vor 400 Millionen Jahren entstanden. Der dunkle, wärmespeichernde Schiefer funktioniert wie ein natürlicher Wärmeakku und gleicht die Temperaturen aus. Die skelettreichen, mineralstoffreichen Verwitterungsböden zwingen die Reben, tief zu wurzeln, was zur intensiven Mineralität der Weine beiträgt.

An der Saar dominiert grauer und blauer Devonschiefer, während die Mittelmosel überwiegend blauen Devonschiefer aufweist. Eine Ausnahme bildet der Ürziger Würzgarten mit seinem roten Vulkangestein (Rotliegendes), das den Weinen eine exotisch-würzige Aromatik verleiht.

Mikroklima: Jede Mosellage besitzt ihr eigenes Mikroklima. Die Exposition (Südwest, Süd, Südost), der Neigungswinkel, die Nähe zum Fluss, Windkanäle und Nebentäler schaffen hochindividuelle Bedingungen. In geschützten Lagen kann es durchaus mediterran warm werden, während exponierte Höhenlagen kühl bleiben. Diese Diversität ermöglicht eine breite Stilistik von knackig-mineralischen bis zu opulent-reifen Weinen.

Rebsorten

Die Mosel ist Riesling-Territorium par excellence. Über 60% der Rebfläche ist mit dieser Königsrebsorte bestockt – weltweit einzigartige Konzentration.

Riesling (5.300+ ha): Die absolute Leitrebsorte der Mosel. Auf den Schieferböden und im kühlen Klima entwickelt Riesling seine edelste Form: kristalline Klarheit, vibrierende Säure, intensive Mineralität und ein Aromaspektrum von grünem Apfel über Pfirsich bis zu floralen und kräutrigen Noten. Mosel-Rieslinge zeichnen sich durch niedrigeren Alkohol (8-12% Vol.), hohe Finesse und außergewöhnliches Alterungspotential aus. Die Weine reichen von knochentrocken bis zu legendären Trockenbeerenauslesen.

Müller-Thurgau (13% der Rebfläche): Die zweitwichtigste Rebsorte, hauptsächlich in flacheren Lagen kultiviert. Ergibt fruchtige, zugängliche Weine für den täglichen Genuss.

Elbling (etwa 700 ha): Eine der ältesten Rebsorten Europas, bereits von den Römern kultiviert. Heute vor allem an der Obermosel zwischen Deutschland und Luxemburg anzutreffen. Ergibt frische, säurebetonte Weine, die häufig zu Sekt verarbeitet werden.

Pinot Noir / Spätburgunder (etwa 500 ha): Lange unterschätzt, erlebt Spätburgunder an der Mosel ein Revival. In ausgewählten Lagen wie dem Ürziger Würzgarten entstehen elegante, kühle Rotweine mit feiner Frucht und Mineralität.

Weitere Rebsorten wie Weißburgunder, Kerner, Bacchus und Dornfelder spielen quantitativ untergeordnete Rollen, ergänzen aber das Sortiment einzelner Weingüter.

Weinstile

Die Mosel-Weinstile sind eng mit der Riesling-Kultur und der VDP-Klassifikation verbunden.

VDP-Klassifikation: Die Mosel ist Herzland des VDP (Verband Deutscher Prädikatsweingüter). Die vierstufige Qualitätspyramide gliedert sich in:

  • VDP.Gutswein: Gebietstypische Basisweine
  • VDP.Ortswein: Lagenweine aus traditionellen Weinbergen eines Ortes
  • VDP.Erste Lage: Erstklassige Weinbergslagen mit eigenständigem Charakter
  • VDP.Grosse Lage: Die besten Weinberge, vergleichbar mit Grands Crus

Trockene Rieslinge: Moderne Mosel-Winzer vinifizieren zunehmend trockene Grosse Gewächse (GG) mit mineralischem Rückgrat, straffer Säure und ausgeprägtem Lagencharakter. Diese Weine sind filigran, präzise und besitzen enormes Reifepotential (20-40 Jahre).

Klassische Prädikatsweine: Die Mosel ist berühmt für ihre edelsüßen Spitzenweine. Die Qualitätsstufen nach deutschem Weingesetz (Kabinett, Spätlese, Auslese, Beerenauslese, Trockenbeerenauslese, Eiswein) erreichen hier Weltklasse-Niveau. Das kühle Klima ermöglicht lange Reifezeiten und perfekte Balance zwischen Süße und Säure. Prädikatsweine von Spitzenweingütern altern problemlos 50+ Jahre.

Sekt: Mosel-Sekt b.A. (bestimmter Anbaugebiete) aus Riesling und Elbling hat exzellenten Ruf. Die hohe natürliche Säure prädestiniert die Grundweine für traditionelle Flaschengärung.

Stilistische Entwicklung: Historisch dominierte der restsüße Stil. Seit den 1980er Jahren erfolgte eine Qualitätsrevolution unter Pionieren wie Ernst Loosen, die zu mineralischeren, lagenspezifischeren und auch trockeneren Weinen führte. Der Jahrgang spielt eine bedeutende Rolle – 2024 etwa brachte eher kühle, kristalline Weine mit markanter Säure.

Unterregionen

Das Moselgebiet gliedert sich in sechs Bereiche mit deutlichen Charakter-Unterschieden:

1. Obermosel Von der luxemburgischen Grenze bis Trier. Hier dominiert Elbling auf Muschelkalkböden. Historisch bedeutsam, heute eher Nischenproduktion.

2. Saar Kühl, mineralisch, kompromisslos. Der Nebenfluss Saar bringt einige der größten Mosel-Rieslinge hervor. Legendäre Lagen: Scharzhofberg (Egon Müller), Ayler Kupp, Wawerner Goldberg. Die Weine sind stahlklar, säurebetont, mit atemberaubendem Alterungspotential.

3. Ruwer Kleinster, aber feinster Bereich. Der Ruwer-Nebenfluss liefert extrem delikate, filigrane Rieslinge. Berühmte Lagen: Karthäuserhofberg, Maximiner Grünhäuser Abstberg. Die Weine sind elegant, floral, von betörender Finesse.

4. Mittelmosel Von Trier bis Zell – das absolute Herzstück. Hier liegen die spektakulärsten Steillagen und berühmtesten Weinorte: Bernkastel, Wehlen, Graach, Ürzig, Erden, Piesport. Klassischer blauer Devonschiefer dominiert (Ausnahme Ürzig mit Rotliegendem). Die Weine vereinen Kraft, Eleganz und Tiefe.

5. Terrassenmosel Von Zell bis Koblenz. Hier wird die Mosel breiter, die Steillagen bleiben eindrucksvoll. Orte wie Cochem, Bremm (Calmont – steilster Weinberg Europas), Ediger-Eller. Oft kraftvollere, würzigere Rieslinge als in der Mittelmosel.

6. Moseltor Der Bereich um die Rheinmündung bei Koblenz. Weniger bedeutend, eher lokale Bedeutung.

Weinbaugeschichte

Die Weinbautradition an der Mosel reicht über zwei Jahrtausende zurück und ist eng mit römischer Zivilisation verbunden.

Römische Wurzeln (ca. 1. Jh. n. Chr.): Mit der römischen Eroberung Galliens kam der Weinbau an Mosel, Saar und Ruwer. Augusta Treverorum (Trier) wurde zur bedeutenden Römerstadt und zum Weinhandelszentrum. Archäologische Funde – darunter die berühmte Neumagen-Dhron Weinschiff-Skulptur aus dem 3. Jahrhundert – belegen intensive Weinkultur. Bereits die Römer erkannten das Potential der Steillagen und legten terrassierte Weinberge an.

Mittelalter – Klösterlicher Weinbau: Nach dem Untergang Roms bewahrten und perfektionierten Klöster die Weinbaukunst. Zisterzienser, Benediktiner und andere Orden betrieben systematischen Qualitätsweinbau. Das Kloster Eberbach im Rheingau und lokale Abteien wie das Kloster St. Maria ad Martyres (später Scharzhof) legten Grundlagen für Lagenklassifikation und Kellertechnik.

Preußische Weinbergsklassifikation (1868): Ein Meilenstein: Unter König Wilhelm I. erfolgte die erste systematische Klassifikation deutscher Weinlagen nach Qualität. Mosel-Lagen wie Scharzhofberg, Bernkasteler Doctor, Wehlener Sonnenuhr erhielten höchste Einstufungen. Diese Klassifikation prägt bis heute das Verständnis von Lagenqualität.

Goldenes Zeitalter (spätes 19. Jh.): Deutsche Rieslinge, insbesondere von Mosel und Rheingau, erzielten höhere Preise als Bordeaux-Grands Crus. Mosel-Weine waren internationales Statussymbol. 1908 gründete sich der "Große Ring" (heute VDP Mosel-Saar-Ruwer) – ein Zusammenschluss der besten Weingüter zur Qualitätssicherung.

20. Jahrhundert – Herausforderungen und Renaissance: Zwei Weltkriege, Wirtschaftskrisen und das problematische Weingesetz von 1971 (Fokus auf Quantität statt Qualität, Schaffung von Großlagen) führten zu Qualitätsverlust und Imageschaden. In den 1980er/90er Jahren initiierten Pioniere wie Ernst Loosen, Egon Müller IV und andere eine Qualitätsrevolution: Rückbesinnung auf Lagencharakter, drastische Ertragsreduktion, Wiederbelebung des trockenen Stils.

Persönlichkeiten:

  • Egon Müller III und IV: Ikone des Mosel-Rieslings, Scharzhof als Weltmarke etabliert
  • Ernst F. Loosen: International als "Weinbotschafter" für deutschen Riesling aktiv
  • Ernie Loosen, Haag, Prüm-Familie: Multi-generationale Winzerdynastien

Herausforderungen und Zukunft

Klimawandel: Die Mosel profitiert paradoxerweise teilweise vom Klimawandel. Kühle Jahrgänge werden seltener, die Reife zuverlässiger. Gleichzeitig bedrohen Extremwetterereignisse die Produktion. Der Spätfrost im April 2024 vernichtete in manchen Betrieben bis zu 30% der Ernte. Trockenheit in Sommermonaten stellt neue Herausforderungen dar.

Langfristig könnten steigende Durchschnittstemperaturen den klassischen Mosel-Charakter verändern. Winzer experimentieren mit späteren Lesezeiten, anderen Klonen und angepassten Bewirtschaftungsmethoden.

Steillagenbewirtschaftung: Die extreme Steillage ist Fluch und Segen zugleich. Die Bewirtschaftung ist körperlich extrem anspruchsvoll und kostspielig – vielerorts nur per Hand oder mit spezialisierten Seilwinden möglich. Jüngere Generationen schreckt dies ab. Viele Steillagen drohen zu verbuschen, wenn keine Nachfolger gefunden werden.

Innovationen wie Drohnen für Monitoring, verbesserte Seilwinden-Technologie und genossenschaftliche Modelle zur gemeinsamen Bewirtschaftung sind Lösungsansätze.

Wirtschaftliche Nachhaltigkeit: Der Arbeitsaufwand in Steillagen ist 3-5x höher als in der Ebene. Um wirtschaftlich zu überleben, müssen Moselweine entsprechende Preise erzielen. Der VDP und die Mosel-Spitzenweingüter kommunizieren erfolgreich den Wert ihres Terroirs und ihrer Handarbeit.

Biologischer und biodynamischer Anbau: Immer mehr Betriebe stellen auf ökologische Bewirtschaftung um. Das kühle, feuchte Klima erschwert den Verzicht auf Kupfer und Schwefel, dennoch sind etwa 15% der Mosel-Fläche bio-zertifiziert. Demeter-Betriebe wie Clemens Busch zeigen, dass höchste Qualität und Nachhaltigkeit vereinbar sind.

Internationale Positionierung: Die Mosel genießt weltweite Anerkennung, kämpft aber mit der Komplexität deutscher Weinetiketten. Der VDP arbeitet an Vereinfachung und international verständlicher Kommunikation.

Trends:

  • Zunehmender Anteil trockener Grosse Gewächse
  • Wiederentdeckung alter Lagen und wurzelechter Reben
  • Natürliche Weinbereitung (spontane Vergärung, minimale Intervention)
  • Mosel-Sekt als Premiumprodukt

Ausblick: Die Mosel ist gut positioniert für die Zukunft. Die Kombination aus Tradition, Terroir-Einzigartigkeit und innovativen Winzerpersönlichkeiten sichert ihren Status als eine der weltbesten Riesling-Regionen. Die Herausforderungen sind real, aber die Leidenschaft und das Engagement der Winzer lassen optimistisch nach vorne blicken.

Persönliche Empfehlung

Lieblingsweingut: Weingut Egon Müller-Scharzhof Der Scharzhof ist nicht einfach ein Weingut – es ist die Kathedrale des deutschen Rieslings. Was Egon Müller IV aus dem legendären Scharzhofberg herausholt, ist oenologische Perfektion: Weine von kristalliner Klarheit, atemberaubender Balance und schier unendlichem Reifepotential. Selbst der "einfache" Scharzhof-Riesling ist von betörender Finesse. Die Preise sind astronomisch, aber gerechtfertigt. Wer einmal eine 30 Jahre alte Auslese probiert hat, versteht, warum Mosel-Rieslinge zu den langlebigsten Weinen der Welt zählen.

Weinwanderung: Calmont-Klettersteig Der Calmont bei Bremm ist mit bis zu 68° Neigung der steilste Weinberg Europas. Der Calmont-Klettersteig führt durch aktiv bewirtschaftete Steillagen mit atemberaubenden Mosel-Panoramen. Die 3,5 km lange Route (mittelschwer, Trittsicherheit erforderlich) zeigt eindrücklich, unter welchen Bedingungen Mosel-Weine entstehen. Belohnung: Einkehr im Weinhaus Rademacher mit lokalen Spezialitäten.

Geheimtipp: Piesporter Goldtröpfchen Während Lagen wie Wehlener Sonnenuhr weltberühmt sind, bleibt das Piesporter Goldtröpfchen oft unterschätzt. Dabei zählt es zu den besten Lagen der Mittelmosel. Der Name verweist auf die Qualität der Tropfen – "gold" ist hier wörtlich zu nehmen. Probieren Sie Weine von Reichsgraf von Kesselstatt oder St. Urbans-Hof.

Beste Reisezeit: September während der Lese Der Herbst ist magisch an der Mosel. Ende September/Oktober herrscht geschäftige Lese-Atmosphäre, die Weinberge leuchten in Herbstfarben, und viele Weingüter bieten Kellerführungen an. Highlight: Große Ring Weinversteigerung in Trier (jährlich Anfang September) – die bedeutendste Riesling-Auktion der Welt. Alternativ: Mosel Musikfestival im Juli/August verbindet Kultur und Wein.

Persönlicher Erfahrungsbericht: Bei meinem Besuch im Weingut Dr. Loosen im Frühjahr 2024 führte mich Ernst Loosen persönlich durch die Wehlener Sonnenuhr. Der 60°-steile Hang, die schieferhaltige Erde zwischen den Fingern, der Blick auf die Moselschleife – in diesem Moment verstand ich, warum diese Weine so besonders sind. Später, beim Vergleich von Großen Gewächsen aus Wehlener Sonnenuhr, Graacher Himmelreich und Ürziger Würzgarten, wurde die Lagenspezifität greifbar: dieselbe Rebsorte, derselbe Winzer, drei völlig verschiedene Charaktere. Das ist Mosel-Terroir pur.

Top Weingüter & Winzer

VDP-Weingüter an der Mosel

Weingut Egon Müller-Scharzhof (VDP Grosse Lage)

  • Adresse: Scharzhofstraße 1, 54459 Wiltingen
  • Website: www.egon-mueller.de
  • Spezialität: Scharzhofberger Riesling in allen Prädikatsstufen, Wiltinger Braune Kupp
  • Auszeichnungen: 2015 erzielte eine 2003er TBA 12.000€/Flasche – Weltrekord für regulären Wein
  • Legendäres Familiengut seit 1797, erzeugt die teuersten und langlebigsten Rieslinge Deutschlands

Weingut Dr. Loosen (VDP Grosse Lage)

  • Adresse: St. Johannishof, 54470 Bernkastel-Kues
  • Website: www.drloosen.com
  • Spezialität: Wehlener Sonnenuhr, Erdener Treppchen, Ürziger Würzgarten – trockene GG und Prädikats weine
  • Auszeichnungen: International Riesling Ambassador, Falstaff "Weinbotschafter des Jahres"
  • Seit 1988 von Ernst F. Loosen geführt, Pionier der Mosel-Renaissance, wurzelechte Reben bis 120 Jahre alt

Weingut Joh. Jos. Prüm (VDP Grosse Lage)

  • Adresse: Uferallee 19, 54470 Bernkastel-Wehlen
  • Website: www.jjpruem.com
  • Spezialität: Wehlener Sonnenuhr Spätlesen und Auslesen, klassisch-restsüßer Stil
  • Auszeichnungen: Zahlreiche 100-Punkte-Bewertungen internationaler Kritiker
  • Familientradition seit 1911, repräsentiert klassischen Mosel-Stil in Perfektion

Weingut Markus Molitor (VDP Grosse Lage)

  • Adresse: Haus Klosterberg, 54470 Bernkastel-Wehlen
  • Website: www.markusmolitor.com
  • Spezialität: Zeltinger Sonnenuhr, Wehlener Sonnenuhr, Graacher Himmelreich – breites Spektrum von trocken bis edelsüß
  • Auszeichnungen: VDP-Auszeichnungen, internationale Top-Bewertungen
  • Dynamischer Betrieb mit über 100 ha, vereint Tradition und Innovation

Weingut S.A. Prüm (VDP Grosse Lage)

  • Adresse: Uferallee 25-26, 54470 Bernkastel-Wehlen
  • Website: www.sapruem.com
  • Spezialität: Wehlener Sonnenuhr, Graacher Himmelreich – trockene und fruchtsüße Rieslinge
  • Auszeichnungen: VDP-Mitglied, Eichelmann-Bewertungen
  • Traditionsbetrieb mit Fokus auf Lagenexpression und handwerklicher Vinifikation

Weingut Maximin Grünhaus (VDP Grosse Lage)

  • Adresse: Hauptstraße 1, 54318 Mertesdorf/Ruwer
  • Website: www.von-schubert.com
  • Spezialität: Maximin Grünhäuser Abstberg, Herrenberg, Bruderberg – Ruwer-Rieslinge von betörender Finesse
  • Auszeichnungen: Historisches VDP-Weingut, Top-Bewertungen weltweit
  • Seit 1882 im Besitz der Familie von Schubert, vereint Geschichte und Moderne

Weingut Karthäuserhof (VDP Grosse Lage)

  • Adresse: Karthäuserhofberg 1, 54292 Trier-Eitelsbach
  • Website: www.karthaeu serhof.com
  • Spezialität: Eitelsbacher Karthäuserhofberg – Monopollage mit Kloster-Historie
  • Auszeichnungen: VDP Grosse Lage, historische Preußische Klassifikation
  • Ehemalige Kartäuser-Abtei, heute Ruwer-Ikone mit kristallklaren, mineralischen Rieslingen

Weingut Reichsgraf von Kesselstatt (VDP)

  • Adresse: Liebfrauenstraße 10, 54290 Trier
  • Website: www.kesselstatt.com
  • Spezialität: Kaseler Nies'chen, Scharzhofberger, Piesporter Goldtröpfchen
  • Auszeichnungen: Traditionsweingut mit Besitzungen in Top-Lagen
  • Eine der ältesten Weingutsdynastien, umfangreiches Lagen-Portfolio

Weingut Clemens Busch (VDP Grosse Lage)

  • Adresse: Kirchstraße 37, 56862 Pünderich
  • Website: www.clemens-busch.de
  • Spezialität: Pündericher Marienburg – biodynamisch bewirtschaftete Steillagen
  • Auszeichnungen: Bio-Pionier, VDP Grosse Lage, Fairtrade
  • Seit 1984 biodynamisch, erzeugt authentische Terroir-Weine mit Tiefe

Weingut Fritz Haag (VDP Grosse Lage)

  • Adresse: Dusemonder Hof 8, 54472 Brauneberg
  • Website: www.weingut-fritz-haag.de
  • Spezialität: Brauneberger Juffer und Juffer-Sonnenuhr – klassische Mosel-Eleganz
  • Auszeichnungen: Eichelmann 5 Sterne, internationale Top-Scores
  • Familientradition seit 1605, repräsentiert Brauneberg auf Weltklasse-Niveau

Weingut Schloss Lieser (VDP)

  • Adresse: Am Markt 1-3, 54470 Lieser
  • Website: www.schloss-lieser.de
  • Spezialität: Lieserer Niederberg Helden – elegante, mineralische Rieslinge
  • Auszeichnungen: VDP-Mitglied, mehrfach prämiiert
  • Historisches Anwesen mit Fokus auf Nachhaltigkeit und Lagenausbau

Weingut Heymann-Löwenstein (VDP)

  • Adresse: Bahnhofstraße 10, 56333 Winningen
  • Website: www.heymann-loewenstein.com
  • Spezialität: Winninger Uhlen – trockene Rieslinge von der Terrassenmosel
  • Auszeichnungen: Innovationsführer, VDP Grosse Lage
  • Reinhard und Cornelia Löwenstein gelten als Pioniere des trockenen Terrassenmosel-Rieslings

Weingut St. Urbans-Hof / Nik Weis (VDP Grosse Lage)

  • Adresse: Urbansstraße 16, 54340 Leiwen
  • Website: www.nikweis.de
  • Spezialität: Leiwener Laurentiuslay, Ockfener Bockstein – Saar-Präzision
  • Auszeichnungen: VDP Grosse Lage, international ausgezeichnet
  • Jung, dynamisch, weltoffen – verbindet Saar-Tradition mit modernem Weinverständnis

Weingut Van Volxem (VDP Grosse Lage)

  • Adresse: Delikatsstrasse 4, 54459 Wiltingen
  • Website: www.vanvolxem.com
  • Spezialität: Wiltinger Gottesfuß, Scharzhofberger – trockene Saar-Rieslinge
  • Auszeichnungen: VDP Grosse Lage, Gault&Millau
  • Roman Niewodniczanski hat das historische Gut wiederbelebt und auf Spitzenniveau gebracht

Weingut Zilliken (VDP Grosse Lage)

  • Adresse: Heckingstraße 20, 54439 Saarburg
  • Website: www.zilliken-vdp.de
  • Spezialität: Saarburger Rausch – klassische Saar-Eleganz
  • Auszeichnungen: VDP Grosse Lage, Preußische Klassifikation
  • Seit 1742 im Familienbesitz, erzeugt filigrane Saar-Rieslinge im traditionellen Stil

Weingut Wwe. Dr. H. Thanisch, Erben Thanisch (VDP)

  • Adresse: Saarallee 31, 54470 Bernkastel-Kues
  • Website: www.dr-thanisch.de
  • Spezialität: Bernkasteler Doctor – eine der teuersten Lagen Deutschlands
  • Auszeichnungen: Historisches VDP-Weingut, legendäre Versteigerungspreise
  • Teilbesitzer der Bernkasteler Doctor-Lage, pflegt klassischen Mosel-Stil

Diese Liste umfasst die wichtigsten VDP-Weingüter der Mosel. Die Region zählt insgesamt 31 VDP-Mitglieder im "Großen Ring VDP Mosel-Saar-Ruwer", alle verbunden durch kompromissloses Qualitätsstreben und Terroir-Fokus.